Unsere Geschichte

Wildsachsen. 
Auringen. 
Obstbau, Imkerei und Destillation.

Unsere Geschichte beginnt etwa im Jahre 1650 in Wildsachsen
1200 
Die Geschichte von Wildsachsen

Das kleine Taunusdorf Wildsachsen im „Ländchen“ hat bereits eine mehr als tausendjährige Vergangenheit hinter sich. Der Name des Ortes „tritt uns in Urkunden des 12. und 13. Jahrhunderts als Wedelsassen, Witelsassen, Widilsassin entgegen". Politisch gehörte Wildsachsen bis 1492 zum Gebiete des Herren von Eppstein. Damals wurde der südwestliche Teil des Eppsteiner Gebiets, in dem Wildsachsen lag, hessisch und kam schließlich 1624 nach an Hessen-Darmstadt. Die hessische Herrschaft Eppstein deckte sich im Wesentlichen mit dem heutigen Ländchen. Während von umliegenden Orten bereits in früheren Urkunden vereinzelt der Name des Schultheißen (Bürgermeister) genannt wird, finden wir einen Wildsachsener Schultheißen erst im Verzeichnis der „Manns personen vom Jahre 1530“ damals bekleidete Henne Clesenn dieses Amt. Zu dieser Zeit werden zu „Weddelnsachsnn“ 7 Manne aufgezählt.

Die folgenden Aufzeichnungen stammen im Wesentlichen aus der Recherche von Herrmann Sebastian (um 1950). Ausdruck und Schreibstil entsprechen der damaligen Zeit.

1613 
Beginn des großen Krieges

Als im Jahre 1613 die Pest in Wildsachsen ausbrach, war der Ort auf rund 24 Haushaltungen herangewachsen. Was die Pest verschont hatte, vernichtete wenig später der große Krieg ( Dreißigjähriger Krieg, 1615-1645) und setzte Wildsachsens blühender Entwicklung einstweilen ein jähes Ende. Von dem, was der Landmann damals auszuhalten hatte, können wir uns heute kaum noch einen Begriff machen. Während der Kriegsjahre wurde in der Herrschaft Eppstein fast die gesamte Einwohnerschaft getötet oder vertrieben. Nach einem späteren Bericht soll Wildsachsen sechs Jahre lang ganz unbewohnt und verwüstet gestanden haben. Auch in den umliegenden Dörfern war nur noch ein kleiner Bruchteil der Vorkriegsbevölkerung vorhanden. So hat der 30jährige Krieg einen fast vollkommenden Bevölkerungswechsel in der Herrschaft Eppstein hervorgerufen.

Fragen wir uns nun, woher die heutige Bevölkerung stammt, so finden wir, dass sie aus allen möglichen Gegenden zusammengewürfelt ist, als Folge einer planmäßigen Neubesiedlung des verwüsteten Landes durch Landgraf Johann von Hessen. Da Wildsachsen gänzlich öde war, beabsichtigte er zunächst, es nicht wieder zu besiedeln, sondern einen großen Tiergarten aus der Gegend zu machen. Doch er verwarf diesen Entschluss wieder und verpflanzte zwangsweise Ansiedler in das verlassene Dorf.

1643
Die ersten Ansiedler

Unter den ersten Ansiedlern waren Henrich Noll, Peter Röder, Melchior Fiedeler und Hans Rüttelbach, der 1649 als erster Schultheiß erwähnt wird. Ende des Jahres 1650 schenkte Landgraf Johann einem wahrscheinlich aus dem Fürstenbistum Lüttich zugewanderten „Welchen“ namens Henrich (Heinrich) Sebastian „eine hütte sambt etzlichen bösen gütern (wüsten Aeckern), ferner erliess er ihm das von jedem neuen Untertanen zu entrichtende Einzugsgeld und gewährte ihm eine dreijährige Personal- und Abgabenfreiheit. Und damit begann die Geschichte unserer Vorfahren in Wildsachsen. Von 1664 an verwaltete Henrich Sebastian das Amt als Schultheiß, Zöllner und Zehntbeständer bis zu seinem Tode im September 1684.

Da während des Krieges alle Aecker verwüstet, mit Gestrüpp und Hecken überwachsen waren, mussten die Ansiedler das Land wieder mühsam roden. So waren 1652 in Wildsachsen nur wenig mehr als 20 Morgen bebaut. Dazu lasteten auf den Einwohnern mannigfaltige Abgaben an den Landesherrn sowie Frondienste, die sie gegen minimale Vergütung (wie den Wildsachsener Zehnten) zu verrichten hatten. Wildsachsen war Zollstation gegenüber des kurmainzischen Bremthal und jedes durchreisende Fuhrwerk musste Durchgangszoll durch die Herrschaft Eppstein entrichten.

1700
Das Dorf erholt sich

Erst Jahre später begann sich Wildsachsen langsam wieder zu erholen und seine frühere Entwicklung fortzusetzen. Man ging daran mit großen Opfern die Kirche wieder instand zu setzen, die in einem trostlosen Zustand war. 1720 wurde ein Schulhaus erbaut, nachdem „die Schule bisher in einem geringen Hirtenhäuslein hat müssen gehalten werden“ und 1725 ließ man in Frankfurt eine neue Glocke gießen. Diese sollte jedoch 1915 im ersten Weltkrieg verloren gehen. 1781 errichtete man eine Freischule und 1784 ein Gemeindebackhaus. Unter der Leitung des Schultheißen Phillip Mahr begann eine Zeit des Aufschwungs für Wildsachsen. Die 53 ansässigen Familien widmeten sich intensiv dem Obstbau und stellten aus wilden Obstsorten, die nicht veredelt wurden, einen hochwertigen Obstessig her. Diese Form des Essigs war besonders in ländlichen Gebieten von großer Bedeutung, da er vielseitig verwendbar war – sei es in der Küche, zur Konservierung von Lebensmitteln oder sogar zu medizinischen Zwecken.

1800
Schultheißen und Gastronomie

Es begann nun das 19. Jahrhundert mit seinen vielen Umwälzungen. 1803 wurde die Herrschaft Eppstein von Hessen getrennt und dem damaligen Fürstentum, späteren Herzogtum Nassau als „Amd Wallau“ angegliedert. Bei der Neuordnung vom Jahre 1810 kam Wildsachsen zum Amt Hochheim. Als Ende 1810 die Schultheißenstelle wieder vakant war, wurde Johann Philipp Sebastian ernannt – er war der Nachkomme jenes Henrich Sebastian, der bereits eineinhalb Jahrhundert vor ihm Schultheiß von Wildsachsen war. 

In den 1820er Jahren eröffneten Jakob und Margaretha Sebastian die Gaststätte „Grüner Baum“ in der damaligen Borngasse in Wildsachsen. Dort wurde der selbstgekelterte Apfelwein aus der eigenen Landwirtschaft angeboten. 

Nach dem Tode von Johann Philipp folgte ihm 1844 sein Sohn Ludwig Sebastian, der Kammermitglied bei Herzog Adolf von Nassau war, als herzoglicher Schultheiß nach. Wildsachsen zählte zu dieser Zeit rund 56 Familien. 1869 übernahm dessen Sohn Heinrich Sebastian bis 1886 das Amt. Danach kam Wildsachsen zum Landkreis Wiesbaden. Um 1895 zählte man in Wildsachsen 59 Familien mit insgesamt 300 Köpfen. Im Jahre 1901 übernahm der Sohn von Heinrich, Philipp Sebastian, bis 1926 das Amt des Bürgermeisters, wie es inzwischen hieß. Philipp war Landwirt und betrieb Imkerei in Wildsachsen. Im Jahr 1899 wurden mehrere Birnenbäume in Wildsachsen gepflanzt, die bis heute das landschaftliche Bild der kleinen Taunus-Ortschaft prägen.

1920
Imkerei in Auringen

Mit der Hochzeit von Philipps Tochter Lina Sebastian und dem Auringer Förster Herrmann Kramer beginnt in den 1920er-1930er Jahren die Geschichte unserer Imkerei und Försterei in Auringen. Ein Wiesbadener Vorort, der bis 1977 zum Main-Taunus-Kreis gehörte und im Westen an Wildsachsen grenzt. Hier wurde im alten Kramer-Forsthaus im Ortskern ein Bienenhaus betrieben. Nach der Hochzeit der Förstertochter Erika mit dem aus Westfalen stammenden Arthur Fischer begann man auch im neueren Teil Auringens, in der Siedlung Am Rotenberg östlich des Aubachs, mit der Imkerei. 

1945
"H. Fischer" wird geboren 

Wenige Tage nachdem amerikanische Bomber über der gesamten Gegend Bomben abwarfen und eine Vielzahl von Höfen in Auringen zerstört wurden, erblickte Hubertus Fischer im Februar als zweites Kind von Arthur und Erika das Licht der Welt. 1992 gründet er Hessens erste Bioland-Imkerei und ist maßgeblich an der Erarbeitung von Richtlinien der Zertifizierung von ökologischer Imkerei in Deutschland beteiligt. Aus dem eigenen Obstbau werden edle Destillate hergestellt. Hervorzuheben ist besonders der Brand aus dem Herzen der Birnensorte Köstliche von Charneux der Ernte 1999. 

2020
Taunus Brand - H. Fischer & Sohn 

Unsere obstbaulichen Ursprünge, die Jahrhunderte alte regionale Verbundenheit, die Liebe zur Natur und die Herstellung hochqualitativer Produkte werden mit der Gründung von Taunus Brand in die Gegenwart transferiert und für die Zukunft festgehalten. 

Deshalb setzen wir bewusst auf traditionellen und aufwendigen Streuobstanbau, denn er bringt hervorragende Obstqualität ins Glas und auf den Tisch und ist obendrein ökologisch sinnvoll und nachhaltig. Streuobstwiesen prägen unser hessisches Landschaftsbild seit Jahrhunderten. Sie geben unserer Heimat ein Gesicht und sind Teil hessischer Lebensart. Dafür steht die Marke Taunus Brand von H. Fischer & Sohn.

Quellen: Archiv Wiesbaden, Aufzeichnungen von Hermann Sebastian, Goslar, Jan Fischer, Foto: H. Fischer um 1950

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